Charisma
Was macht ihr? Wofür seid ihr da? Habt ihr Krankenhäuser oder seid ihr ein Schulorden?
Diese Frage stellt man uns oft. Es ist eine gute Frage. Die Frage nach unserem Charisma. Kein leichter Begriff.
Was ist ein Charisma?
Der Hl. Paulus definiert Charisma im Korintherbrief als eine Gnadengabe Gottes. Jeder von uns trägt ein persönliches Charisma, eine persönliche Begabung. Es kann die Gabe sein gut zu kochen, jedem Menschen offen und freundlich zu begegnen oder ein begabter Redner zu sein. Wir glauben, dass Gott diese Gaben gibt und auch geistliche Gaben, wie z.B. Weisheit, Rat und Stärke schenkt. Ein Charisma ist nach Paulus immer für das Wohl aller da. Es ist noch mehr als nur konkrete Fähigkeiten, es umfasst den Menschen mit seinem ganzen Sein. In dem Charisma wird etwas von Gott selbst sichtbar. In den Augen Gottes ist jeder Mensch wertvoll und nötig für diese Welt, einfach nur durch sein Dasein, unabhängig von Rang oder Tätigkeit.

„Gott und ich – wir zusammen sind immer die Mehrheit!“
Hl. Teresa von Avila
Doch nicht nur einzelne Personen, auch ganze Gemeinschaften haben ein Charisma, eine Gabe, eine Auf-Gabe. Gott möchte durch jede Gemeinschaft eine Facette seines Seins für die Welt besonders sichtbar machen. Diese Auf-Gabe besteht wie bei jedem Einzelnen nicht zuerst im Machen, sondern im Sein. Bei einer Gemeinschaft ist das Charisma eng verknüpft mit ihrer Entstehung.
Es lohnt sich den tiefsten Sehnsüchten in dir auf die Spur zu kommen, denn dadurch spricht Gott. Darin ist auch dein persönliches Charisma verborgen. Manch einem ist es nie bewusst, aber die Umwelt sieht es ganz klar.
Warten auf IHN
Die Apostel hatten nicht nur alles gemeinsam. Sie waren in ständiger Erwartung der Wiederkunft Jesu. Die ganze Kirche bleibt in dieser Erwartung Jesu. Als Gemeinschaft ist uns das ein besonderes Anliegen. In der Theologie wird das Eschatologie genannt: das Reich Gottes ist schon unter uns, doch erst mit der Wiederkunft Christi wird es vollendet. Dieses Geheimnis unter uns sichtbar und spürbar zu machen, gehört zu unserem Charisma. Wie wird es konkret? Am Donnerstagabend haben wir Anbetung bis in die Nacht hinein. Ein Ausdruck des Wartens.
Wie alles anfing
Am Anfang unserer Gemeinschaft steht eine starke Erfahrung des Hl. Geistes. In der Apostelgeschichte lesen wir vom Pfingstfest. In ähnlicher Weise haben auch unsere ersten Geschwister Gott erfahren. Das krempelt ein Leben völlig um. Sie sehnten sich danach alles gemeinsam zu haben und dieses Feuer weiter zugeben.
Wie in der Ewigkeit
Eng verbunden mit der Eschatologie (siehe „Warten auf IHN“) ist die Schönheit. Warum? Weil uns im ewigen Leben eine unglaubliche Schönheit erwartet und durch sie wird das Reich Gottes schon hier sichtbar. Das Wesen Gottes ist Schönheit. Doch wie zeigt sich das konkret? Es fängt bei einer feierlichen Gestaltung der Gebetszeiten an und geht über viele alltägliche Dinge hin zur professionellen Kunst, wie z.B. Komposition und Malen

Dieses Feuer weitergeben
Seid ihr apostolisch oder kontemplativ?
Wir sind weder noch, sondern beides. Aber das Gebet und das gemeinschaftliche Leben nehmen den ersten Platz ein. Deswegen ist unsere erste apostolische Aufgabe der Empfang von Menschen in unserem Alltag. Andere teilnehmen lassen an unserem Leben.
Jedes Haus weltweit hat seine eigene Mission, immer in Absprache mit dem Ortsbischof und den Bedürfnissen in jedem Land.
Wir engagieren uns in der Neuevangelisierung und im caritativen Bereich.
Wie eine Familie
Sie fangen zu viert an, zwei Ehepaare, doch bald kommen andere hinzu. Manche von ihnen fühlen sich zwar zu dieser Art des Lebens gerufen, doch nicht als Ehepaar, sondern ledig. Manche im Ordensgewand, andere in ziviler Kleidung. Schnell sind alle Lebensstände vertreten: Ehepaare, Familien, alleinstehende Laien, geweihte Schwestern und Brüder. Von den Brüdern sind einige Priester. Die Kirche nennt es die Communio der Lebensstände. In dieser sogenannten Plurivokationalität bleibt die Identität der einzelnen Lebensstände in ihrer Einzigartigkeit erhalten, selbst wenn sie als eine Gemeinschaft leben und wirken. Unsere Gemeinschaft wurde am 8. Dezember 2020 als ein Institut des geweihten Lebens mit dem Titel „Kirchliche Familie des geweihten Lebens“ anerkannt
Neuevangelisation
Im früher einmal christlichen Europa sind viele Menschen auf der Suche nach dem Sinn des Lebens. Unsere Aufgabe ist es ihnen auf verschiedene Weise, wieder neu Christus zu bringen.
Das geschieht ganz unterschiedlich:
Liturgie – geistliche Zentren – Exerzitien – Betreuung von Wallfahrtsorten und Pfarreien – Spendung der Sakramente – Jugendcamps – Einsätze / Missionen in Schulen – Einzelseelsorge – Gästeempfang